An der Spritze statt an der Haubitze
Das Weidener Artilleriebataillon 131 half in den vergangenen zwei Jahren beim Impfzentrum aus. Am Donnerstag wurden die Soldaten aus Weiden vom Landratsamt und dem BRK verabschiedet.
Wunsiedel. Bis zu 25 Soldaten vom Weidener Artilleriebataillon 131 haben im Landkreis Wunsiedel die Bekämpfung der Coronapandemie mit unterstützt. Die "Helfenden Hände" von der Bundeswehr kommandierte das Kreisverbindungskommando nach Wunsiedel ab, als der Landkreis und das Bayerische Rote Kreuz (BRK) um Hilfe baten.
Die Soldaten, die regelmäßig ausgetauscht wurden, halfen bereits beim Ausbau des Impfzentrums im BRK-Haus in Wunsiedel, anschließend wurden sie zum Impfen selbst mit Ordnungs- und Verwaltungsarbeiten mit eingesetzt. Eine wertvolle Hilfe, wie BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Ulbrich und Regina Erdmann vom Impfzentrum bei der Verabschiedung der Soldaten vor der Fichtelgebirgshalle bestätigten. Jetzt aber musste der Hilfseinsatz der Soldatenangesichts des Kriegs in der Ukraine vorzeitig beendet werden.
Die Soldaten halfen nicht nur dem BRK beim Betreiben des Impfzentrums. Sie entlasteten auch das Pflegepersonal des Klinikums Fichtelgebirge im Haus Selb. Zusammen mit dem Personal des Gesundheitsamtes waren sie bei der Kontaktverfolgung tätig. Darüber hinaus halfen sie in Altenheimen in Selb, Marktleuthen und Bad Alexandersbad beim Testen der Bewohner.
Bundeswehroffizier Markus Will war mit den Soldaten am Donnerstagmittag vor der Fichtelgebirgshalle angetreten. Kreisgeschäftsführer Ulbrich bestätigte ihnen beste Zusammenarbeit und bedankte sich im Namen des Roten Kreuzes, aber auch aller Geimpften, für die tatkräftige Hilfe der Artilleristen, die schon beim schnellen Aufbau des Impfzentrums begonnen habe.
Im Namen des Landkreises sagte stellvertretender Landrat Roland Schöffel ein herzliches Dankeschön. Er erinnerte an seine Bundeswehrzeit vor rund 50 Jahren, als die Niederschlagung des "Prager Frühlings" in Tschechien die weltpolitische Lage angespannt und die Bundeswehr in Alarmzustand versetzt habe. Schöffel verband das mit dem aufrichtigen Wunsch, dass die Diplomatie die Lage in der Ukraine in nächster Zeit in den Griff bekomme und der Frieden wiederhergestellt werde.
Verabschiedet wurden die Soldaten aber auch mit einer Brotzeit, die die Metzgerei Sandner aus Selb und die Fahrschule Rößler aus Rehau zum Dank gespendet hatten.