Blut ist dringender notwendig denn je
Trotz des Coronavirus bietet das BRK weiterhin Blutspendetermine an. Die Zahl der freiwilligen Spender ist momentan allerdings rückläufig.
Wunsiedel - Sie sind in diesen Tagen nicht zu beneiden: Alle Hände voll zu tun haben Ärzte und medizinisches Personal wegen der Ausbreitung des Coronavirus. Daneben muss auch das Tagesgeschäft weiterlaufen. Und dafür werden oft Blutkonserven benötigt.
Wichtige Operationen und die Versorgung von chronisch Kranken und Verletzten dürfen nicht hintanstehen.Ohne Blutkonserven geht hier gar nichts. Blutspendetermine fallen nicht unter das Veranstaltungsverbot, teilt das bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration mit. Aktuell könne die Versorgung gewährleistet werden. Bereits vorige Woche beklagte das Deutsche Rote Kreuz flächendeckend einen Abwärtstrend. Wer gesund ist, solle weiterhin Blutspenden. Aufgrund der geringen Haltbarkeit von Blutpräparaten seie in kontinuierliches Engagement essenziell.
Die Blutspendetermine weiterhin wahrzunehmen, dafür appelliert auch Thomas Ulbrich, Kreisgeschäftsführer des Kreisverbandes Wunsiedel des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). "Auch in Zeiten des neuartigen Coranavirus (SARS-CoV-2) ist die Blutspende dringend notwendig. Wir bitten die Bevölkerung deshalb: Nehmen Sie unsere Termine in Anspruch", betont Ulbrich. Stünden nicht ausreichend Blutkonserven zur Verfügung, könnten Patienten nicht versorgt werden. Um die Versorgung der Patienten sichern zu können, müsse die Struktur im Landkreis Wunsiedel unbedingt erhalten werden. Nur wenn zu jeder Zeit bei den Blutspendeterminen eine ausreichende Anzahl an Blutkonserven mit der passenden Blutgruppe vorhanden sei, könnten die Patienten in Therapie und Notfallversorgung entsprechend behandelt werden. Allein in Bayern würden täglich rund 2.000 Blutspenden benötigt.
Die Sicherheit bei den Blutspendeterminen habe für das BRK höchste Priorität. "Wir unterziehen unsere Blutspendetermine generell äußerst strengen, hygienischen Regularien",sagt Ulbrich. Die aktuell geltenden Zulassungsbestimmungen gewährleisteten weiterhin einen hohen Schutz für Blutspender und die Helfer. Ohnehin komme in der Regel nur zum Blutspenden, wer sich gesund und fit fühle. Bei der Blutspende bestehe also keine erhöhte Ansteckungsgefahr. Hinweise auf eine Übertragung des Virus durch Blut gebe es nicht. "Sie können sich darauf verlassen, dass wir umfassende Hygienemaßnahmen - gerade in der jetzt schwierigen Zeit - bei unseren Blutspendeterminen durchführen", sagte der BRK-Kreisvorsitzende. An allen Eingängen der Blutspende-Lokale würden nun Plakate mit Checklisten hängen. Im Bereich der Verpflegung würde verstärkt auf Care-Pakete ausgewichen.
Zum Schutz für die Spender, die ehrenamtlichen Helfer und die Mitarbeiterdes BRK werden bei den Blutspendeterminen zusätzliche Maßnahmen umgesetzt. Rein vorsorglich werde bei allen Personen, die zum Termin kommen, bereits vor der Registrierung die Temperatur gemessen. Ziel sei es dabei, Spender mit erhöhter Temperatur zu identifizieren und den Kontakt mit anderen Personen im Terminlokal zu verhindern.
Der effektivste Schutz liege aber bei den Menschen selbst. Auf die wichtigsten Hygiene-Empfehlungen werde bei allen Terminen ausdrücklich hingewiesen. Zudem gebe es immer die Möglichkeit zum Händewaschen, und es stünden Desinfektionsmittel zur Verfügung. Auch werde auf die "Entzerrung" der Warteschlangen und die Einhaltung eines ausreichenden Abstands geachtet.
Mitarbeiter des Blutspendedienstes mit grippalen oder Erkältungs-Symptomen sowie Mitarbeiter, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, würden nicht eingesetzt. Diese müssten, ebenso wie die ehrenamtlichen Helfer, die die Spender versorgen, besondere Vorkehrungsmaßnahmen treffen, erklärt Ulbrich. So würden Handschuhe der Mitarbeiter nach jedem Spender desinfiziert oder gewechselt, und die Spendeliegen im nötigen Abstand aufgebaut. Auch würden die Räume - im Landkreis sind meist Schulen die Orte für die Blutspendetermine - regelmäßig gelüftet. Die Kontaktflächen auf den Spendeliegen würden regelmäßig desinfiziert.
Abschließend fordert Ulbrich noch einmal dazu auf, bei der Versorgung von Patienten mit Blutpräparaten mitzuhelfen. "Ihre Blutspende rettet Leben", sagt Ulbrich.
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