In Wunsiedel wird jetzt die dritte Priorisierungs-Gruppe geimpft
Der Geschäftsführer des Landkreis-BRK sieht die Impfkampagne immer wieder Gerüchten ausgesetzt. Daher setzt er auf Transparenz.
Wunsiedel. Warum stehen in der Schlange vor dem Wunsiedler Impfzentrum immer wieder auch Jüngere? Bevorzugt das Impfteam bestimmte Menschen, etwa aus Banken oder Unternehmen? Diese Fragen beschäftigen seit einigen Tagen viele Bürger in der Region. Auf Nachfrage der Frankenpost sagte der Geschäftsführer des BRK im Landkreis Wunsiedel, Thomas Ulbrich, dass dem nicht so sei. "Wir sind seit vergangener Woche dazu übergegangen, auch die Angehörigen der dritten Priorisierungsgruppe zu impfen." Darunter befänden sich unter anderem auch systemrelevante Mitarbeiter von Verwaltungen im Alter von um die 50 Jahren. Unter anderem seien nun bereits einzelne Bürgermeister oder vereinzelt Bedienstete in Einwohnermeldeämtern geimpft worden. "Wir halten uns weiterhin strikt an die Priorisierungs-Vorgaben", sagte Ulbrich.
Das Impfteam freut sich über jede Impfdosis, die es erhält. "Es geht schlicht darum, so viele Menschen so schnell wie möglich zu impfen." Wann immer Impfstoff vorhanden sei, arbeiteten die Mitarbeiter auch schon mal zehn Stunden am Stück, damit keine einzige Dosis verloren gehe.
Kurzfristig hat es am Freitagmorgen so ausgesehen, als geriete die Impfkampagne kommende Woche ins Stocken. "Wir hatten die Mitteilung erhalten, dass wir lediglich 898 Impfdosen zugewiesen bekommen. Damit hätten wir von Montag bis Mittwoch impfen können, das Zentrum aber für den Rest der Woche schließen müssen." Doch am Freitag um Punkt 10 Uhr ist dann doch noch ein Anruf gekommen: Wir haben erneut eine Sonderzuweisung von weiteren knapp 900 Impfdosen erhalten. Dies bedeutet, dass wir die ganze kommende Woche durchimpfen werden", berichtet Ulbrich.
Das Impfzentrum plane und vergebe zunächst jeweils Termine für die Zahl an Impfdosen, die sicher zugesagt seien. Gebe es anschließend weitere Zuweisungen, würden sofort die auf der Liste stehenden Bürger informiert und weitere Termine vergeben.
In der vergangenen Woche hat die Wunsiedler Impfstation eine Sonderzuweisung des Astrazeneca-Impfstoffes erhalten. "Der war sehr gut gefragt, es gab kaum Vorbehalte", sagte Ulbrich.
Mittlerweile ist der Landkreis Wunsiedel bei der Sieben-Tage-Inzidenz ins obere Mittelfeld der bayerischen Landkreise mit den niedrigsten Werten aufgestiegen.