Kindergarten nun in BRK-Hand
Die Einrichtung in Schirnding ist seit 1. September unter neuer Trägerschaft. Zum Tag der Übernahme gibt es ein Fest für die Kinder im deutsch-tschechischen Kindergarten.
SchirndingSeit Freitag betreibt der BRK-Kreisverband den deutsch-tschechischen Kindergarten in Schirnding. Der bisherige Betreiber, die Diakonie Schirnding, hatte im April das Handtuch geworfen. Ingeborg Lieb, Vorsitzende des Diakonievereins Schirnding, die in erster Linie die ganzen schriftlichen Arbeiten der Kindergartenvermietung gestemmt hatte, war zum Jahreswechsel verstorben. Innerhalb weniger Monate war klar, dass die Trägerschaft für den Diakonieverein nicht mehr zu schaffen war. Der Verein gab den Kindergarten an die Kommune zurück.
Nun war guter Rat teuer, aber die Kommune schaltete schnell. Nach einer Ausschreibung kristallisierte sich das Rote Kreuz als bester Nachfolger heraus. Zum 1. September nun ging der Kindergarten an den BRK-Kreisverband über.
Eine Entwicklung, die auch das Kindergartenpersonal erleichtert. Die zwölf Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen und eine hauswirtschaftlich Angestellte werden ab September vom BRK bezahlt. Vor allem ist die Übernahme zum Wohl der 72 Kinder aus Deutschland und Tschechien geschehen.
Zur Übergabe hatte der Kindergarten ein kleines Fest für die Kleinen vorbereitet. Es gab Luftballons, eine Hüpfburg, Würstchen und Pommes mit Ketchup. BRK-Geschäftsführer Thomas Ulbrich hieß dazu den Landrat Peter Berek, den BRK-Kreisvorsitzenden Karl Döhler und die Schirndinger Bürgermeisterin Karin Fleischer sowie die Eltern der Kinder willkommen.
Ulbrich nannte es „einen großen Tag für das Rote Kreuz“. Zwar habe man bisher schon Seniorenheime und allerlei soziale Dienste betrieben. Bisher aber fehlte es am Nachwuchs, einem Kindergarten. Das ändere sich nun mit dem Schirndinger Kindergarten. Der BRK-Geschäftsführer unterstrich, dass der BRK-Kreisverband personell gut gerüstet sei für die Übernahme. Schon heute beschäftige er acht Erzieherinnen bei der sozialpädagogischen Familienhilfe. Daher sei ihm dieses Feld nicht unbekannt. „Das erste Ziel ist es nun, die Erzieherinnen in den Ablauf beim BRK mit einzubinden, vor allem aber auch, die Eltern nach Verbesserungen im Kindergarten zu fragen.“ Da könne es zum Beispiel um die Betreuungszeiten gehen.
Werner Tröger vom Vorstand des Schirndinger Diakonievereins freute sich, dass es gelungen sei, den Kindergarten in gute Hände zu geben. „Im Ehrenamt war die immer kompliziertere Betreuung nicht mehr zu schaffen.“ Dass das in so kurzer Zeit möglich gemacht wurde, sei das Verdienst des BRK, aber auch des Schirndinger Gemeinderats mit Bürgermeisterin Karin Fleischer.
Die Schirndinger Bürgermeisterin freute sich, dass es in so kurzer Zeit gelungen sei, einen neuen Träger für den Kindergarten zu finden. Kurz zuvor hatte die Kommune die Immobilie übernommen. Diese aber sei für den inzwischen 72 Kinder umfassenden Kindergarten zu klein geworden. Ein Anbau für mehrere Millionen Euro werde nun in den kommenden Jahren notwendig.
Am Donnerstag, 7. September, besucht die Europaministerin Melanie Huml den Kindergarten, kündigte Fleischer an. Dabei sollen auch die Pläne für den Umbau besprochen werden. Die Bauarbeiten sollen noch im Jahr 2024 begonnen werden, sagte das Gemeindeoberhaupt.