Landrat dankt zwei starken Frauen
Heidrun Fichter und Erika Hippmann sind sozial engagiert. Auch in der Politik mischen sie mit.
Heidrun Fichter und Erika Hippmann sind sozial engagiert. Auch in der Politik mischen sie mit.
Wunsiedel - Der Landkreis hat bei einer Feierstunde im Fichtelgebirgsmuseum zahlreiche Menschen gewürdigt, die durch ihre Erfolge bei überregionalen Wettbewerben dazu beitragen, das Fichtelgebirge auch über seine Grenzen hinaus bekannt zu machen.
Erstmals wurden dabei bewusst Menschen ausgezeichnet, die teilweise seit Jahren in ihren Bereichen überregional erfolgreich sind. Landrat Dr. Karl Döhler freute sich, dass mehr als 150 Menschen der Einladung gefolgt waren.
Er wies darauf hin, dass der Landkreis zwar eine Satzung für die Ehrung erfolgreicher Sportler habe, deren Richtlinien sich jedoch sehr am Bayerischen Landessportverband (BLSV) orientierten und deshalb hier nur Wettbewerbe von anerkannten Fachverbänden maßgebend seien. Man habe sich deshalb bewusst entschlossen, mit der heutigen Veranstaltung auch einmal Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, die ebenfalls sehr erfolgreich bei Wettbewerben abschnitten, eben aber nicht unter diese Richtlinien fielen.
Zunächst aber rückte Landrat Karl Döhler zwei über Jahrzehnte hinweg äußerst engagierte Persönlichkeiten aus dem Landkreis in den Blickpunkt:
Heidrun Fichter hatte 1982 den Verein "Hilfe für Frauen in Not" ins Leben gerufen. Landrat Döhler zeigte auf, mit welch enormen persönlichem und zeitlichem Engagement Heidrun Fichter sich für von Gewalt betroffene Frauen einsetzte. "In unserer Region war der Name Heidrun Fichter über Jahrzehnte untrennbar mit dem Frauenhaus in Selb verbunden", sagte Karl Döhler. Neben dem arbeitsintensiven Einsatz für das Frauenhaus engagiere sich Heidrun Fichter zudem in der Kommunalpolitik. Seit 1984 sei sie Mitglied des Selber Stadtratesund seit 1987 Kreisrätin. "Nachdem sich Heidrun Fichter Ende 2018 vom Vorsitz des Vereins ,Hilfe für Frauen in Not' zurückgezogen hatte und die Leitung des Frauenhauses nun der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt übernommen hat, möchte ich diese Lebensleistung noch einmal ganz besonders würdigen und ihr persönlich und im Namen des Landkreises Dank und Anerkennung aussprechen", sagte der Landrat.
Erika Hippmann, die 45 Jahre lang an der Spitze des Sozialdienstes in Selb gestanden hat, könne auf eine außerordentliche Lebensleistung zurückblicken. Sie habe sich mehr als vier Jahrzehnte in hervorragender und verantwortungsvoller Weise im sozialen, gesellschaftlichen und politischen Bereich engagiert, stellte Dr. Karl Döhler fest. 1958 sei sie ins Rote Kreuz eingetreten, weil sie etwas für ihre Mitmenschen tun wollte, die Hilfe und Unterstützung benötigten. 1973 habe Erika Hippmann dann die Leitung des Sozialdienstes in Selb übernommen und baute diesen mit großem Engagement und Motivation zu einer starken Hilfsgemeinschaft auf." Durch ihr beispielgebendes Engagement motivierte sie auch die anderen Mitglieder des Sozialdienstes und so konnte das engagierte Team auch den enormen Arbeitseinsatz bei der Grenzöffnung im Jahr 1989 vorbildlich bewältigen", betonte der Landrat. Darüber hinaus sei Erika Hippmann auch von 1978 bis1981 stellvertretende Vorsitzende und von 1981 bis 2001 Mitglied im Vorstand des BRK-Kreisverbandes gewesen. Auch Erika Hippmann habe sich zusätzlich in der Kommunalpolitik engagiert und war von 1978 bis 2002 Mitglied im Selber Stadtrat und von 1990 bis 2002 Kreisrätin. Auch Erika Hippmann hat ihr Amt als Vorsitzende des Sozialdienstes Ende 2018 in jüngere Hände übergeben.
Für dieses über das normale Maß hinausgehende Engagement bedanke er sich herzlich und spreche seine Anerkennung aus, so Landrat Dr. Karl Döhler. "Hier merkt man, wie stark Frauen eigentlich sind", erklärte Landrat Karl Döhler.
FP/Daniela Hirsche